Durch den so genannten Urknall ist eine große Energieform in Milliarden von Einzelenergien (Seelen) zersplittert. Gemäß dem Energieerhaltungssatz haben alle Elementarteilchen das Bestreben, wieder zur Einheit zurückzufinden. Alle Teilchen haben dieselbe energetische Ladung, somit besteht Anziehungskraft zurück zur Einheit (Johannes Tauler 1301: “Die Seele ist göttlichen Ursprungs + strebt zur Einheit zurück”).
Alle Schulen des chinesischen Daoismus streben danach, zum Ursprung zurückzukehren, dies wird in daoistischen Begriffen z.B. die Rückkehr zum Einen, zur Perle, die Rückkehr zum Zustand, bevor es Himmel und Erde gab oder die Erschaffung des kosmischen Embryo genannt.

Dies ist das Hauptproblem aller Seelen. Obwohl alle denselben Weg zur Einheit (Erlösung) hin einschlagen müssen, stoßen sie sich ab. Osho hat festgestellt, dass der Mensch immer alleine sei, so sehr er auch versucht, dem zu entrinnen. Er hat Angst vor Dunkelheit und zieht es vor, sich den Zuschauermassen eines Sport- oder Musikfestes anzuschließen oder auch um jeden Preis eine Partnerschaft einzugehen, nur damit er nicht alleine ist. Alleinsein aber ist das eigentliche Wesen einer Seele. So erhält sie sich ihre Anziehungs- kraft zurück zur Einheit. Dies ist ein unabänderbares Gesetz. Unglücklicherweise ist darin der Egoismus der meisten Seelen gegründet.

Erlösung wird der Seele aber nur gewährt, wenn sie genau diesen Egoismus überwindet. “Du sollst Deinen Nächsten lieben, wie Dich selbst”. Dies erreicht sie, indem sie beginnt, zuvorderst sich selbst mit all ihren Fehlern zu lieben. Ist dies erreicht, kann sie sich mit uneigennütziger Nächstenliebe anderen zuwenden und findet zum Dienst an der Menschheit (siehe auch Agape). Der Umgang mit anderen ist der Sinn des Lebens - hierin liegt das Seelenheil. Eine Seele leiht einem Menschen ihr Bewusstsein und versucht “durch ihn und mit ihm” 

  • eine liebevolle Hinwendung zu anderen (Teilen und Mitgefühl) zu finden
  • anderen Seelen zu Handlungsfähigkeit im Diesseits zu verhelfen (siehe Beziehungen)
  • an der Vision eines zukünftigen besseren Lebens mitzuarbeiten
  • die Massenauffassung - auch gegen zum Teil erbitterte Widerstände - zu ändern
    Dazu müssen wir mit anderen weltweit kommunizieren und Unwissende lehren, d.h. für unsere gewonnene Einsichten werben. Internet und Medien unterstützen uns hierbei.

Das Da-Sein auf dieser Erde zusammen mit dem Tier Mensch ist Mittel zum Zweck. Die eigentliche Heimat einer Seele ist nicht die Erde, sondern die “göttliche” Einheit, die sie einst verlassen musste.
Aristoteles schrieb in “De Anima”: “... die Aktivitäten der Seele, sind nicht vom Körper der Materie getrennt....”. Die Aktivitäten der Seele können nicht allein existieren, sie müssen sich in einem Körper befinden, um zur Erlösung hinzuarbeiten.

Der Weg einer Seele bis zur Erlösung ist für menschliche Zeitverhältnisse unendlich lange und kaum faßbar. Eine Seele verfeinert sich meist erst im Verlaufe von mehreren 10.000 Jahren. Sie “verleiht” immer wieder an einen Menschen ihr Bewusstsein, in der Hoffnung, endlich wieder zur Einheit zurück zu finden.

Entwicklungsstufen der Seelen
(1. bindungslose Seelen, die
   a) ihr Bewusstsein noch nie an einen Menschen ausgeliehen haben
   b) “Verstorbene”, denen noch nicht erneute Handlungsfähigkeit durch lebende Seelen geschenkt wurde
   c) “vergessene” Seelen)
2. suchende Seelen (ca. 90 % der Seelen, die derzeit ihr Bewusstsein einem Menschen gegeben haben)
3. wache Seelen (ca. 10 % der Seelen, die derzeit über einen Menschen handlungsfähig sind = 660 Mio.)
4. erlöste Seelen (99 werden jedes Jahr weltweit geboren)
(5. Übergang zur höchsten Kraft unseres seelischen Universums -> Gott)

(in Klammern): nur seelische Welt ohne Beteiligung des Menschen.

Thomas von Aquin hat 1268 in seinem Werk “Questio disputa de Anima” erstmals auf diese unterschiedlichen Seelenklassen hingewiesen: “In der universalen Erkenntnisfähigkeit der geistigen Seele und in ihrer Unmittelbarkeit zu Gott gründet der ontologische Rang der menschlichen Person.”

Das Abbild der Menschen überträgt alle Seeleninformation (siehe Kommunikation und Spiegel). Hier liegt der Schlüssel zum Orakel von Delphi (“erkenne Dich selbst”). Die Gesetzgebenden und Mächtigen dieser Welt wollten immer, um ihre irdische Position zu sichern, verhindern, dass die Menschen ihre Seele und die seelischen Gesetzmäßigkeiten erkennen.

Durch das Ansehen der eigenen Seele wird bewusst, dass es neben dem momentanen gesellschaftlichen irdischen Konsensus eine seelische Welt gibt, die den richtigen Weg weist. Dies zu erkennen würde den Widerspruch zu vielen etablierten irdischen Systemen zur Folge haben. Die Menschen brauchen dem- zufolge keine irdischen Führer, sondern sie brauchen fähige Lehrer (Dalai Lama), die ihnen beibringen, seelischen Gesetzen zu gehorchen und den richtigen Weg, der ausschließlich die seelische Entwicklung und somit auch die Menschheit in ihrer Gesamtheit fördert, einzuschlagen. Eine positive Entwicklung der Menschheit in ihrer Gesamtheit soll positive Entwicklungsmöglichkeiten für nachfolgende Seelen (letztendlich auch für sich selbst) zu schaffen, damit diese eine rasche Chance auf Erlösung haben.

Fazit: Den Weg, wie Seelen vom egoistischen zum Gemeinschaftsdenken finden, beschreibt Siddhartha Gautama (Buddha) klar. Es geht zuerst um die Liebe seiner selbst (Annahme der eigenen Fehler), dann um Beobachten und schließlich um das Teilen. Hierunter ist aber nicht nur das Weggeben von einem Teil seines Hab und Gutes (wie Sankt Martin seinen Mantel teilte) zu verstehen, sondern insbesondere Anteilnahme für andere zu entwickeln und ihnen zu helfen (siehe auch Erlösung).

Wichtigstes Ziel der Christenheit ist es, dem Gottessohn Jesus gleich “zur Rechten Gottes” zu sitzen, also in die Gemeinschaft der “erlösten Seelen” aufgenommen zu werden.

Blaise Pascal schrieb: “Das Herz hat einen Verstand, den der Verstand selbst nicht versteht!”

weiterführende Literaturhinweise:

-  926 BC Zarathustra (die Menschen sind frei, sie haben freie Wahl zwischen richtigen + falschen Weg)
-  427 BC Platon (Philosoph, Erkenntnis kommt nur zustande, wenn die Seele vorgeburtliches Wissen hat)
-  331 BC Kleanthes (Philosoph: Das Göttliche ist unsere Vernunft)
-  220 BC Hermagoras von Temnos (Begründer der Statuslehre)
-  354 Augustinus von Hippo (Bischof von Hippo Regius, Begründer des Dualismus, Leib und Seele)
-  774 Kükai (buddhistischer Mönch in Japan, Gründer des Shingon-shü)
- 1165 Ibn Arabi (Sufi, Advokat der religiösen Toleranz + “Geist der Heiligkeit leitet die Seele”)
- 1225 Thomas von Akquin (Unsterblichkeit der Seele + deren Vereinigung mit dem Werkzeug Mensch)
- 1301 Johannes Tauler (Theologe, Seele ist göttlichen Ursprungs & strebt in die Einheit zurück)
- 1433 Marsilio Ficino (Philosoph, bewies die Unsterblichkeit der Seele in Theologia platonica)
- 1638 Nicolas Malebranche (Philosoph, trennt Leib und Seele des Menschen)
- 1843 Richard Avenarius (Philosoph, entwickelte das “Ökonomieprinzip” für das seelische Leben ...)
- 1875 Carl Gustav Jung (Begründer der analytischen Psychologie)
- 1895 Jiddu Krishnamurti (weder Methoden, Religionen, Lehrer führen zur Wahrheit)
- 1913 Schalom Ben-Chorin (Religionswissenschaftler, setzte sich für den christlich-jüdischen Dialog ein)
- 1960 Ralph von Mühldorfer (Aufgaben “wacher Seelen” für die Seelengemeinschaft definiert)
 

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Wache Seelengemeinschaft

Stand: 14.11.2012

Seele